Sitten und Bräuche in Burgberg
erzählt von Georg Schuster


Siebenbürger Sachsen: Gedichte, Lieder, Verse zu verschiedenen Anlässen was uns lieb und teuer war und was uns lieb und teuer ist, angereichert mit Erinnerungen an verschiedene Bräuche, an christliche Feste wie Weihnachten, Ostern oder auch Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Familienfeste wie Verlobungen und Hochzeiten und verschiedenes mehr, woran wir uns gerne erinnern oder auch die Erinnerungen unserer Eltern und Großeltern nacherzählen

 

Wir erzählen von früher und wir erzählen von heute: der Neujahrswunsch

 

Es war was Besonderes für die Erwachsenen und auch für die Kinder.
Die Erwachsenen waren manchmal den ganzen Tag unterwegs, angefangen bei den Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln usw. (es gab kein Telefon und kein Whats App...).
In einem schönen Vers wurde ein frohes Neues Jahr gewünscht. Es folgte ein Beisammensein am üppig gedeckten Tisch mit vielen Erzählungen, man war lustig und fröhlich.

Für die Kinder war es Pflicht mit einem anständigen Neujahrswunsch den Eltern und den Großeltern sowie auch Bekannten und Nachbarn ein frohes Neues Jahr zu wünschen!
Für die Kinder gab es Geschenke, meistens in Form eines Geldscheins.
Jetzt folgen die Neujahrswünsche aus unserer Kindheit, die auch unsere Kinder noch aufgesagt haben:

Neujahrswunsch

Das Neue Jahr hat angefangen
Der liebe Gott hat’s uns geschenkt
Viel hundert Jahr sind hingegangen
Dass er an seine Menschen denkt.

Er hört nicht auf, für uns zu sorgen
Er wird nicht müde, was er tut
Er weckt und stärkt uns jeden Morgen
Er gibt so viel, er ist so gut!

Du lieber Gott, kannst alles machen
Willst du uns machen treu und gut
Wirst du uns dieses Jahr bewachen
Dass nie dein Kind was Böses tut.

Hilf, Herr Jesu, lass gelingen 

Hilf, Herr Jesu, lass gelingen,
hilf, das neue Jahr geht an;
lass es neue Kräfte bringen,
dass aufs neu ich wandeln kann.
Neues Glück und neues Leben
wollest du aus Gnaden geben.

Was ich sinne, was ich mache,
das gescheh in dir allein;
wenn ich schlafe, wenn ich wache,
wollest du, Herr, bei mir sein;
geh ich aus, wollst du mich leiten;
komm ich heim, steh mir zur Seiten.

Tröste mich mit deiner Liebe,
nimm, o Gott, mein Flehen hin,
weil ich mich so sehr betrübe
und voll Angst und Zagen bin.
Stärke mich in meinen Nöten,
dass mich Sünd und Tod nicht töten!

Herr, du wollest Gnade geben,
dass dies Jahr mir heilig sei
und ich christlich könne leben
ohne Trug und Heuchelei,
dass ich noch allhier auf Erden
fromm und selig möge werden.

Jesus richte mein Beginnen,
Jesus bleibe stets bei mir,
Jesus zäume mir die Sinnen,
Jesus sei nur mein Begier,
Jesus sei mir in Gedanken,
Jesus lasse nie mich wanken!

Jesu, lass mich fröhlich enden
dieses angefang‘ne Jahr.
Trage stets mich auf den Händen,
stehe bei mir in Gefahr.
Freudig will ich dich umfassen,
wenn ich soll die Welt verlassen.

Für die ganz Kleinen:

Ech wangdschen ich en glatchlich nuje Gahr,
en Goiss met gra Haar,
en Beffel mem kramen Huaren,
dchejet mer en Leh (Leu)
ech hun ich guaren!